„Betti tut was“ ist ein Theaterstück des Kommissariats 44/ Vorbeugung der Polizei, welches in Kooperation mit Jugendlichen aus Aachen einstudiert wurde.
Erstmalig am 02. Oktober 2010 führten die Jugendlichen das Theaterstück im Rahmen des Tages der Polizei auf. Inhaltlich gibt das Stück eine Anleitung, wie in bedrohlichen Situationen („abziehen“ unter Jugendlichen) angemessen reagiert werden kann.
Das Theatertstück wurde im Jahr 2012 von anderen Schüler/innen aus der StädteRegion Aachen u.a. im Rahmen der Schultheatertage aufgeführt. Bettina Begner ist eine Autorin des Theaterstückes und beschreibt hier Ihre Erfahrungen der Arbeit:
Mit 16 das erste Theaterstück schreiben, ehrlich gesagt hatte ich mir das nie zugetraut geschweige denn erträumt.
Es begann bei der letzten Sitzung der Schülerredaktion des Aachener Zeitungsverlages für das Jahr 2009, kurz vor Weihnachten. Der Polizeibeamte Peter Arz, der sich im KK44 Aachen mit Kriminalprävention und Opferschutz beschäftigt, hatte die Redaktion eingeladen, um uns das Projekt: „Aktion Tu Was“ vorzustellen. Hierbei handelt es sich um sechs simple Regeln für den Notfall, um Menschen in Gefahrsituationen helfen zu können.
Wir saßen also mit 10 Schülerredakteuren im kleinen beschaulichen Polizeibüro bei Printen und Plätzchen und lauschten gespannt dem Bericht von Herrn Arz. Die sechs Notfall-Regeln, die auf einem grünen Kärtchen für‘ s Portemonnaie gedruckt waren, haben meine Chefin Frau Diefenthal dabei am meisten interessiert: „Bettina, unser kreativer Kopf, könnte eine gute Geschichte daraus machen!“
Also schrieb ich eine Geschichte für die Aachener Zeitung. Eine Geschichte von einem jungen Mädchen, das auf dem Schulweg beobachtet, wie ein kleiner Junge von einer Jugendgang verprügelt wird. Zum Glück hat sie ihre „Aktion tu was – Karte“ zur Hand und meistert diese Situation.
Die Geschichte hat Herrn Arz sehr beeindruckt: „Betti, mach doch ein Theaterstück draus!“ Gesagt, getan, für Peter Arz viel schneller als gedacht, war das Stück nach knapp zwei Wochen fertig. Knappe 20 Minuten sollte das Stück gehen. Mir als ausschweifende Schreiberin, fiel das ziemlich schwer. Zusammen mit seinem Kollegen Robert Grabo wurde am Drehbuch gearbeitet, ab Mai 2010 mit Jungschauspielern geprobt und am Tag der Polizei NRW, am 2. Oktober 2010, wurde das Stück in der Domsingschule Aachen uraufgeführt und die Idee, das Skript an interessierte Theatergruppen oder Schulen weiterzugeben, verwirklicht.
Frau Jager, Lehrerin der Städt. Realschule Herzogenrath Kohlscheid ist über die örtliche Presse auf mein Stück aufmerksam geworden und hat im Februar 2011 das Drehbuch angefordert mit dem Ziel, das Theaterstück mit ihrer Klasse 9B im Rahmen der Projektwoche einzustudieren. Die Aufführung erfolgte dann am letzten Schultag vor den Sommerferien 2011.
Mittlerweile hat sich ein neues Ensemble aus den Schauspielerinnen und Schauspielern der ersten Theatergruppe und der Schulklasse der Realschule zusammengefunden, die weiterhin mit Frau Jager, Herrn Arz, Herrn Krings (Jugendamt der Stadt Herzogenrath) und mir zusammenarbeiten, um dieses Theaterstück im Rahmen der Aktion „Im Blick“ allen Jugendlichen und interessierten Leuten in der Städteregion Aachen präsentieren zu können. Das Drehbuch wurde zugunsten beider Theatergruppen umgeschrieben und ist nun Startklar. Mit RAP-Einflüssen, Literatur, Gaming und einer Menge Witz, ist für jeden etwas dabei.
Bettina Begner
Hinweis:
Die Tournee durch die StädteRegion ist mittlerweile zu Ende und die Theatergruppe hat sich aufgelöst.
„Betti tut was“ eignet sich sehr gut als Medium für den Unterricht in weiterführenden Schulen, um das Thema Zivilcourage zum Gegenstand des Unterrichts zu machen. Wenn auch Sie mit Jugendlichen oder Schüler/innen das Stück einstudieren oder nutzen wollen, können Sie dazu hier das Betti Tut Was – Drehbuch Neufassung 2011-2012 herunterladen.
Folgende Rahmenbedingungen bestanden:
Das Theaterstück dauert ca. 20 Minuten und sollte in einem themorienterten „Rahmenprogramm“ eingebettet sein, wie zum Beispiel an eine anschließende Diskussionsrunde zum Thema „Förderung der Zivilcourage“.
Aufgrund der Schulpflicht der Schüler/innen ist zu beachten, dass der Aufführungszeitraum von 17 Uhr bis 21:00 Uhr liegen sollte.
Folgende Voraussetzungen werden zur Aufführung des Theaterstücks an den jeweiligen Spielorten benötigt:
– Bühne: mindestens: 6 x 4 Meter
– 1 Stuhl
– 1 Tisch
– normale Stromanschlüsse
Alle weiteren Requisiten (Kostüme, Aufbauten, etc.) müsste die Theatergruppe gestalten und mitbringen.
Ansprechpartner bei Rückfragen ist Jugendpfleger der Stadt Herzogenrath, Oliver Krings: Tel.: 02406 / 83 – 147, Email: oliver.krings@herzogenrath.de.