logo_stark_statt_breitArbeitskreis Suchtvorbeugung in der StädteRegion Aachen informiert zum Thema Cannabis

Aktionszeitraum von Herbst 2016 bis Frühjahr 2017

 

28.09.2016, 19.30 bis 21.30 Uhr: „Klar im Kopf“- Jugendliche und Cannabis
Informationsabend für Eltern und pädagogische Fachkräfte
Ort: Realschule, Raum A 04, Tittelsstr. 63, 52146 Würselen
Kosten: keine
Informationen/Anmeldungen: Jugendamt Stadt Würselen, Nathalie Thomé, Tel.: 02405/67-223, nathalie.thome@wuerselen.de

 

06.10.2016, 13 bis 17 Uhr: Schulung zum Cannabiskoffer
Vorstellung interaktiver Methoden der Cannabisprävention zum Einsatz in Schulen und in der Jugendarbeit. Die Fortbildung ist bereits ausgebucht.
Ort: Suchtberatung “Baustein“ Alsdorf, Otto-Wels-Straße 15a, 52477 Alsdorf
Informationen für Interessierte: Jugendamt Alsdorf, Agnes Migenda, Tel.: 02404/50406, agnes.migenda@alsdorf.de

 

22., 23.11. sowie 12.12.2016, je 9 bis 17 Uhr: MOVE – Motivierende Kurzintervention bei Cannabiskonsumenten
Fortbildung zur Verbesserung der Gesprächsführung im Kontakt mit konsumierenden Menschen nach den Grundlagen des motivational interviewings (Miller/Rollnick)
Ort: Suchthilfe Aachen, Hermannstr. 14, 52062 Aachen
Kosten: 150,- Euro (inkl. Verpflegung)
Informationen/Anmeldung: Suchthilfe Aachen, Yvonne Michel,
Tel.: 0241/41356130, michel@suchthilfe-aachen.de

 

Weitere Informationen zur Aktion des des Arbeitskreises Suchtvorbeugung in der StädteRegion Aachen finden Sie unter http://blog.suchthilfe-aachen.de
sowie unter https://www.imblick.info/aktion-stark-statt-breit/

Gemeinsam stark gegen den Missbrauch von Cannabis

logo_stark_statt_breitBis zum Frühjahr 2017 werden dazu verschiedene Veranstaltungen mit unterschiedlichen Fragestellungen und Zielgruppen im gesamten Gebiet der StädteRegion Aachen stattfinden. Die ersten Programmpunkte stehen bereits fest: Los geht es am 28.09.2016, 19.30 Uhr mit einem Infoabend für Eltern und pädagogische Fachkräfte in der Realschule Würselen. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierte und kostenlos. Weitere Veranstaltungshinweise werden im Blog der Suchthilfe Aachen (blog.suchthilfe-aachen.de) sowie auf der Webseite des Netzwerkes „Frühe Hilfen/Kinderschutz“ aller Jugendämter und des Gesundheitsamtes in der StädteRegion Aachen (www.imblick.info) veröffentlicht.

Cannabis meistgenutzte illegale Droge

Von Cannabis versprechen sich gleichermaßen jugendliche wie erwachsene Konsumenten Beruhigung, Entspannung, Heiterkeit, manchmal auch die Linderung von seelischen oder körperlichen Schmerzen. Im Jahr 2012*  hat in Deutschland jeder dreizehnte Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren (7,8 Prozent) mindestens schon einmal im Leben Cannabis zu sich genommen. 5,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen konsumierten in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis, 1,3 Prozent davon regelmäßig. Etwa 10% der regelmäßigen Cannabiskonsumenten entwickeln eine Abhängigkeit. Bei denen, die jung beginnen, steigt das Risiko der Abhängigkeitsentwicklung um das sechsfache an. Nicht selten haben starke Cannabiskonsumenten zusätzlich Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen und Depressionen. Jugendlicher Cannabiskonsum kann auch die Schulentwicklung negativ beeinflussen, bis hin zur Schulverweigerung oder dem Schulabbruch, mit entsprechenden lebenslangen Auswirkungen.

Der Arbeitskreis stellt sich vor:

Zu den Mitgliedern des Arbeitskreises Suchtvorbeugung in der StädteRegion Aachen gehören Vertreter7innen folgender Institutionen (alphabetisch geordnet):

  • Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen
  • AOK Rheinland/Hamburg, Geschäftsstelle Aachen
  • Fachstelle für Suchtvorbeugung in der StädteRegion Aachen
  • Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen
  • IHK Aachen
  • Jugendamt Alsdorf
  • Jugendamt Eschweiler
  • Stadt Herzogenrath/Bereich 2.1 Jugend
  • Stadt Aachen – Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
  • Jugendamt Stolberg
  • Jugendamt Würselen
  • Landesprogramm Bildung und Gesundheit
  • Polizei Aachen, KK44 – Kriminalprävention/Opferschutz
  • Suchthilfe Aachen, Fachstelle für Suchtprävention

* http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/illegale-drogen/cannabis/situation-in-deutschland.html, abgerufen am 12.09.2016

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Foto: WoGi – Fotolia

Nach Schätzungen kommen in Deutschland jedes Jahr bis zu 10.000 Kinder mit lebenslangen Schädigungen zur Welt, weil die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat.

Die Schädigungen infolge von Alkoholkonsum der Mutter sind die häufigsten angeborenen geistigen und körperlichen Fehlentwicklungen, die nicht genetisch bedingt, sondern aktiv verursacht sind. Die Zahl der rund 4.000 Kinder, die mit dem Vollbild des sogenannten „Fetalen Alkoholsyndroms“ (FAS) geboren werden, ist etwa doppelt so hoch, wie die Zahl derer, die mit dem Down-Syndrom geboren werden. Es ist einfach noch zu wenig bekannt, welche massiven Behinderungen durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auftreten können. Leider sind die Auswirkungen endgültig und nicht umkehrbar. Manchmal ist Nichtwissen die Ursache, ganz oft leider aber auch einfach nur Sorglosigkeit. Und diese Gefahr ist zu 100 Prozent vermeidbar.

Wieviel Alkohol in der Schwangerschaft ist gefahrlos erlaubt?
Es gibt keinen Grenzwert bis zu dem Alkohol für das ungeborene Kind unschädlich ist. Jedes Glas Wein, Bier oder Sekt in der Schwangerschaft kann eines zu viel sein: Experten und Selbsthilfegruppen warnen daher vor jeglichem Alkoholkonsum während dieser Zeit. Dennoch trinken etwa 15 bis 30 Prozent der Schwangeren wiederholt wissentlich Alkohol.

Warum ist schon eine geringe Menge so schädlich?
Als Zellgift schädigt Alkohol den Embryo und Fetus ganz direkt, da es die Plazenta leicht überwindet. Nach dem Genuss ist der Alkoholspiegel von Mutter und Kind in allerkürzester Zeit gleich hoch. Das Ungeborene baut die Giftstoffe aber erheblich langsamer ab als die Mutter, da seine unreife Leber noch nicht ausreichend Enzyme produziert, die den Alkohol wieder abbauen können. Deshalb muss Alkohol in der Schwangerschaft tabu sein!

Welche Schädigungen können entstehen?
Alkohol stört das Wachstum sowie die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Die Entwicklung der betroffenen Kinder erfolgt motorisch, sprachlich und intellektuell viel langsamer als sonst. Das abstraktes Denken, die Lernfähigkeit, die Aufmerksamkeit und die Konzentration sind oft eingeschränkt. Hyperaktivität und ein durchschnittlicher IQ von nur 70 sind häufig. Die Kinder stören in der Schule, überschreiten Grenzen und sind oft distanzlos. Sie haben lebenslang Probleme und sind vielen Anforderungen ohne Hilfe nicht gewachsen. Solche Schäden sind noch viel häufiger als die sichtbaren körperlichen Veränderungen wie zu tief sitzende Ohren, extrem schmale Oberlippe und sehr kleine Augen und Nase. Diese typischen körperlichen Merkmale entstehen, wenn die Mutter in der kurzen Phase, in der das Gesicht gebildet wird, Alkohol trinkt.
Daneben gibt es eine Vielzahl weniger auffälliger Schädigungen, die das Kind jedoch ebenfalls ein Leben lang beeinträchtigen können.

Und man kann gar nichts mehr machen, wenn es passiert ist?
Die Schädigungen sind irreversibel – ein Leben lang. Natürlich gibt es Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern und Kinder durch Selbsthilfegruppen, durch Gesundheitsamt und Jugendamt etc. Man bekommt z.B. Hinweise und Hilfen zur Beantragung einer Pflegestufe für FAS-Patienten und vieles mehr.

Weitere Informationen und Unterstützung gibt es bei FASD-Deutschland e.V.: www.fasd-deutschland.de

Weitere Aktionen in der StädteRegion Aachen:
Die Jugendämter in der StädteRegion Aachen und das Gesundheitsamt der StädteRegion sind in Planungen für eine Projektwoche im Frühjahr 2017 zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft. Für Schulklassen soll es eine interaktive Ausstellung geben verbunden mit Vorträgen für Eltern und für Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen, die beruflich involviert sind.