Quelle: http://www.kindervertreter.de  vom 19.05.2015

Die Deutsche Kinderhilfe stellt gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt die Zahlen kindlicher Gewaltopfer 2014 vor.

Die Deutsche Kinderhilfe hat heute die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 zu kindlichen Gewaltopfern vorgestellt. In der Bundespressekonferenz erläuterte der Präsident des Bundeskriminalamtes Holger Münch, dass im Jahr 2014 108 Kinder getötet wurden. Fast 75 % von ihnen waren zum Zeitpunkt des Todes jünger als sechs Jahre. In 81 Fällen blieb es bei einem Tötungsversuch. Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer  im Jahr 2012 musste auch 2014 wieder ein Anstieg an gegen Kinder gerichteten Fällen körperlicher Misshandlungen verzeichnet werden. 4233 Kinder waren hiervon betroffen,  44 Prozent von ihnen haben das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet.

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Frühe Hilfen für alle-eine Region bewegt was!

Großen Applaus ernteten die Schüler und Schülerinnen der Erich-Kästner-Schule Eschweiler, die durch den Beigeordneten und Kämmerer Stephan Kaever auf die Bühne im Ratssaal gebeten wurden: Die Kinder der AGIL-AG hatten für die zahlreichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen  des Fachtages „Frühe Hilfen für alle-eine Region bewegt was!“ in den Räumlichkeiten des Eschweiler Rathauses gesunde Gemüsesticks und weitere Kleinigkeiten zubereitet. Veranstaltet wurde der Fachtag durch die Jugendämter in der StädteRegion Aachen, das Gesundheitsamt sowie die  Polizei Aachen als weiteren Kooperationspartner.

AGIL ist dabei ein Beispiel für die Angebote der so genannten Frühen Hilfen in der StädteRegion Aachen  Hinter dem Kürzel AGIL (Aktiver Gesünder Is(s)t Leichter) steht  dabei ein Konzept zur Vorbeugung von Übergewicht, mangelnder Bewegung und falscher Ernährung, dass seit 2007 in der StädteRegion Aachen in Kindertagesstätten, Schulen, Eltern-, bzw. Müttertreffs und Offenen Ganztagsschulen (OGS) eingesetzt wird. Der Kinderschutzbund, das Gesundheitsamt, Jugendämter und Schule kooperieren hier in diesem nachhaltigen Präventionsangebot.

Moderation: Stefan Pietsch vom Jugendamt Eschweiler

Weitere Angebote der Frühen Hilfen wurden den zahlreichen Vertretern der unterschiedlichsten Professionen (Kinderärzte, Hebammen, Jugendämter, Kindertageseinrichtungen, Beratungsstellen etc.) im Rahmen dieses Fachtages vorgestellt. In insgesamt  neun unterschiedlichen Workshops auf das ganze Eschweiler Rathaus verteilt sowie in den Räumlichkeiten des SKF Eschweiler  trafen sich die Teilnehmer dabei zum regen Austausch in intensiver Arbeitsatmosphäre. Hier wurde insbesondere deutlich, dass die Angebote der unterschiedlichsten Träger in der StädteRegion Aachen sehr vielfältig und gut vernetzt sind. Seit Jahren gibt es enge Kooperationen, innovative Projekte und eine breite Angebotspalette. Dieses hob auch noch einmal der Eschweiler Jugendamtsleiter Jürgen Termath hervor, der die Veranstaltung moderierte: „Nur im Rahmen einer gemeinschaftlichen Verantwortung, kann es uns gelingen die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern“.

Frau Dr. Trost-Brinkhues Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen

Frau Dr. Trost-Brinkhues – Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen

Dieses unterstützte auch in einem einleitenden Vortrag Frau Dr. Trost-Brinkhues als Vertreterin des Gesundheitsamtes der StädteRegion Aachen, die die Wichtigkeit von Frühen Hilfen und deren Vernetzung hervorhob. Hier wurde deutlich, dass gerade in den ersten Lebensjahren die Weichen für die spätere Entwicklung von Kindern gestellt werden; emotional angenommene und fest gebundene Kinder haben später weniger Schwierigkeiten und Probleme zu erwarten, als bei einem Aufwachsen in „schwierigen Verhältnissen“. Angebote der Frühen Hilfen setzen daher genau in diesem frühzeitigen Stadium an; oft bereits in der Schwangerschaft.

Den Abschluss der Veranstaltung gestalteten Mitarbeiterinnen der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die über die Erfahrungen und Strukturen der Frühen Hilfen in Belgien berichteten. Schwerpunkt ihrer Ausführungen waren dabei vor allem  die Schnittstellen zwischen den präventiven Angeboten der Frühen Hilfen und des so genannten intervenierenden Kinderschutz in Fällen von Kindeswohlgefährdung.

Mit diesem Blick  über die Grenze endete die „Leistungsschau“ der Frühen Hilfen im Eschweiler Rathaus; eine Veranstaltung, die klare Impulse für die Weiterentwicklung dieser frühen und präventiven Hilfen in der Region setzte.

Intensiver fachlicher Austausch von Teilnehmer/innen in Workshops