WIR MACHEN KINDER #unschlagbar

§ 1631 BGB lautet: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“

Jedes Jahr findet am 30. April der Aktionstag des internationalen Tags der gewaltfreien Erziehung statt. Mit einer eigenen Kampagne schließt sich das Netzwerk „Frühe Hilfen / Kinderschutz“ diesem Aktionstag an.

Kinder sind immer betroffen! Das Netzwerk benennt exemplarisch Folgen häuslicher Gewalt, gleichzeitig auch Möglichkeiten der Unterstützung (siehe unten).

Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalt innerhalb von Partnerschaften und Familien und kommt in allen Bevölkerungsgruppen vor.

Und Gewalt im häuslichen Umfeld hat viele Gesichter. Folgende Formen können beispielsweise vorkommen:

  • Körperliche Gewalt: Ausübung von Verletzungen unterschiedlichster Art
  • Psychische Gewalt: Zufügen seelischer Verletzungen durch z. B. Beleidigungen, Schreien, Erniedrigen, Abwehren oder Belästigung und Nachstellungen (Stalking)
  • Sexualisierte Gewalt: alle sexuellen Handlungen, die gegen den Willen der betroffenen Person ausgeübt werden
  • Ökonomische Gewalt: Einschränkung der finanziellen Handlungsmöglichkeit der betroffenen Person, beispielsweise durch Einteilen von Geld oder Verweigerung eines Kontozugriffs
  • Soziale Gewalt: Verbot des Kontakts zu dem direkten sozialen Umfeld wie Freunde, Verwandte und anderen

Oft lassen sich die Gewaltformen nicht voneinander trennen. Sie sind schwierig zu erkennen und finden oft auch hinter verschlossener Türe statt.

Wenn Kinder in dieser gewaltgeprägten Atmosphäre aufwachsen, ergeben sich immer negative Folgen. Diese haben einen starken Einfluss auf ihre physische und psychische Gesundheit und ihre Entwicklung. Mögliche Folgen des Miterlebens häuslicher Gewalt für Kinder können sich beispielsweise wie folgt zeigen:

  • Schulprobleme
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Bettnässen (auch wenn ein Kind bereits trocken gewesen ist)
  • Schlafstörungen
  • Essstörungen
  • verzögerte Sprachentwicklung
  • generelle Verunsicherung und Ängste
  • Überforderung mit der Situation
  • Verantwortungsbewusstsein das betroffene Elternteil beschützen zu wollen
  • Verlustängste
  • wachsendes Risiko von Schwierigkeiten im eigenen Umgang mit Gewalt
  • teilweise Vernachlässigung

 

Betroffene Kinder brauchen Ihre Hilfe! Sehen Sie hin!

Egal ob Sie selbst betroffen sind, eine Nachbarsfamilie kennen, die von häuslicher Gewalt betroffen ist oder Ihnen ein Kind von Gewalt in der Familie erzählt. Wichtig ist etwaige Auffälligkeiten wahrzunehmen und Unterstützung anzubieten oder zu holen.

Unterstützung finden Sie beispielsweise bei Familienberatungsstellen, Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern, Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt oder auch beim Jugendamt.

 

Hier finden Sie Hilfe: