„Hätte ich doch nicht weggeschaut!“ Unter diesem Titel fand am Mittwoch, den 07. März 2012 im Saal des August-Pieper-Hauses in Aachen der Fachtag ein Jugendämter im Rahmen der Aktion „Im Blick – Zivilcourage stärken“ statt. Die Veranstaltung richtete sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Schulen ab der Sekundarstufe I, Jugend- und Bildungseinrichtungen und Freie Träger, die im Bereich Jugendhilfe tätig sind sowie an die Kooperationspartner im Netzwerk zur Stärkung und Förderung des Kinder- und Jugendschutzes.
Nahezu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich an diesem Nachmittag von einem vielfältigen Programm bestehend aus Fachvorträgen, musikalischen Darbietungen und einer Theateraufführung informieren und begeistern. Angela Delonge berichtet für die Aachener Zeitung/ Aachener Nachrichten hierüber am 21. März 2012.
Zu Beginn der Veranstaltung sprach die Schirmherrin des Netzwerks zur Stärkung und Förderung des Kinder- und Jugendschutzes, Frau Paula Honkanen-Schoberth, Bundesgeschäfts- führerin des Deutschen Kinderschutzbundes den Verantwortlichen der Jugendämter ihre Anerkennung für die stattgefundenen öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Projekte in den vergangenen 1 ½ Jahren aus.
Was in der StädteRegion im Rahmen der Aktion „Im Blick – Zivilcourage stärken“ geleistet werde, habe Vorbildcharakter.
Frau Angelika Degen, als Vertreterin der Jugendämter in der StädteRegion stellte im Anschluss daran noch einmal dar, welche teils spektakulären Aktionen seit der Eröffnungsveranstaltung am 20. September 2010 in der Öffentlichkeit durchgeführt wurden. Ihre lebendige und ansprechende Moderation während des gesamten Fachtags hielt die Aufmerksamkeit der Zuhörerinnen und Zuhörer gefangen.
Im ersten Fachvortag des Nachmittags referierte Herr Prof. Gerd Meyer von der Universität Tübingen zum Thema Zivilcourage als sozialer Mut im Alltag. Er benannte in seinem Vortrag viele kleine Alltagssitu-ationen, in denen oftmals der Mut fehlt, sich für Schwächere einzusetzen oder vielleicht eine unbequeme Meinung zu vertreten, was manchem Zuhörer eigens erlebte Situationen bewusst werden ließ.
Im Anschluss daran stellte Herr Kriminalhauptkommissar Peter Arz von der Polizei Aachen dar, wie jede Bürgerin und jeder Bürger in Bedrohungssituationen anhand sechs einfacher Verhaltensregeln eingreifen und helfen kann, ohne sich selbst zu gefährden.
Herr Arz stellte in diesem Zusammenhang das Präventionsprojekt der Polizei „Tu was“ vor, bei dem entsprechende Tipps und Verhaltensregeln in Konfliktfällen beschrieben sind.
Auf dem Hintergrund dieser Aktion entwickelte Bettina Begner das Theaterstück „Betti tut was„, zu dem Herr Arz überleitete.
Der Auftritt der Jugendtheatergruppe mit dem Stück „Betti tut was“ war sicherlich das Highlight der Veranstaltung.
Musikalisch begleitet durch den selbst getexteten Rap des jungen Schauspielers Alex mit dem Titel „Zeig Zivilcourage“ begeisterten die Jugendlichen das Publikum und heimsten minutenlangen Applaus ein.
Wer die Jugendtheatertruppe für einen weiteren Auftritt im Rahmen von Schulveranstaltungen etc. buchen möchte, kann hierzu Kontakt aufnehmen mit Oliver Krings, Jugendpfleger beim Jugendamt der Stadt Herzogenrath unter oliver.krings@herzogenrath.de.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Auftritt des Pantomimen Scheibub, der ‚ganz ohne Worte’ das Thema Zivilcourage humoristisch, aber ausdrucksstark und eindringlich auf die Bühne brachte.
Am Ende der Veranstaltung nutzten viele Teilnehmer/innen die Gelegenheit, an verschiedenen Infotischen in einen informellen Austausch mit Referentinnen und Referenten zu treten und Kontakte zu knüpfen.
Insgesamt ein gelungener Fachtag, der viele Informationen und Unterhaltung bieten konnte und bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut angekommen ist.