In einer Studie aus dem Jahr 2007 untersuchte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF weltweit, ob Eltern genug Zeit mit ihren Kindern verbringen. Das Ergebnis für die BRD ist ernüchternd: Deutsche Eltern widmen sich zu selten der nächsten Generation.
Gleichzeitig klagen Eltern aber auch zunehmend über die fehlende Zeit für ihre Kinder. Das geht beispielsweise aus dem Familienbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2011 hervor. Hier steht der Wunsch von Eltern nach mehr Zeit für die Familie weit vor dem Wunsch nach mehr Geld oder besserer Kinderbetreuung.
Den Jugendämter in der StädteRegion Aachen geht es im Rahmen der Kampagne „AugenBlick mal!“ um mehr als gemeinsam verbrachte Stunden oder Minuten. Vielmehr geht es um Zuwendung und ehrliches Interesse für das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen.
„Augenblick mal!“ möchte dazu beitragen, dass gemeinsame Zeit zwischen Eltern und Kindern als wertvolle Zeit gesehen wird. Dazu bedarf es nicht mehr Zeit, sondern vielmehr Ideen und Anregungen, wie auch der Augenblick für Eltern wie Kinder wertvoll und bereichernd erlebt werden kann.
Damit diese Augenblicke im Familienalltag zwischen Haushalt, Beruf, Schule, Kita und Sportverein nicht verloren gehen, rät Hans Leitner von der Fachstelle Kinderschutz dazu, „Zeitinseln“ fest einzuplanen und zu gestalten. Gemeinsame Mahlzeiten wie ein gemütliches Sonntagsfrühstück zum Beispiel können als Fixpunkte im Familienleben dienen.
Wie anderen Fixpunkte aussehen können oder welche Rituale Sinn machen und wie gemeinsam Freizeit qualitativ gut gestaltet werden kann, möchten die Jugendämter der StädteRegion in den nächsten Wochen bekannt machen.
Neben dem Angebot konkreter Maßnahmen soll es aber auch darum gehen, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass gemeinsame aktiv verbrachte Zeit die Eltern-Kind-Beziehung positiv beeinflussen kann und im Hinblick auf vorbeugenden Kinder- und Jugendschutz schon frühzeitig wichtige Impulse setzt. Auch hierzu sind verschiedene öffentlichkeitswirksame Maßnahmen in der Planung.
Radiospot zur Aktion „AugenBlick mal!“ hier anhören.