Offener Informationsabend für Eltern

In der Pubertät gehört für die meisten Jugendlichen das Experimentieren mit Rauscherfahrungen zum Erwachsen werden dazu. Einige greifen dabei nicht nur zu Alkohol oder Zigaretten, sondern auch zu illegalen Drogen wie Cannabis. Mit seiner spezifischen Wirkung scheint es besonders interessant für junge Menschen zu sein. Aber was genau macht den Reiz von Marihuana und Haschisch aus? Wie wirken die Substanzen? Welche Risiken und Nebenwirkungen bringen sie mit sich? Wie kann man den Konsum erkennen und wie sollte darauf reagiert werden?

Um Eltern ihre Unsicherheiten zu nehmen und Fragen zu beantworten, stehen Experten der Suchthilfe Aachen bei einem offenen Informationsabend am Donnerstag, den 23. März zur Verfügung. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Jugend- und Drogenberatung, Herzogstr. 4, 52070 Aachen. Der Eintritt beträgt fünf Euro, die zu Beginn des Infoabends entrichtet werden.

Um eine Anmeldung bis zum 16. März wird unter der Telefonnummer 0241/9809210 oder per E-mail an baksa@suchthilfe-aachen.de gebeten. Der Elternabend findet statt im Rahmen der Aktion „stark statt breit“ bzw. „Kiff dich nicht weg!“ des Arbeitskreises Suchtprävention in der StädteRegion Aachen.

Die Verbreitung von Cannabis unter Jugendlichen

Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geben 7,7 Prozent 12- bis 17-Jährigen an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsu-miert zu haben. Im Jahr 2011 lag diese Zahl noch bei 4,6 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren haben 17,7 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert. Im Jahr 2008 waren es noch 11,6 Prozent. Der Anteil derer, die regelmäßig konsumieren (mehr als zehnmal in den letzten zwölf Monaten), ist in dieser Altersgruppe von 3,1 Prozent im Jahr 2008 auf aktuell 4,6 Prozent angestiegen.

Informationsabend für Eltern und Interessierte am Donnerstag, 23.03.2017, 18 Uhr
Jugend- und Drogenberatung, Herzogstr. 4, 52070 Aachen
Kosten: 5 Euro (bar zu zahlen zu Beginn der Veranstaltung)
Um Anmeldung bis zum 16.03.2017 wird gebeten unter Tel.: 0241/9809210, baksa@suchthilfe-aachen.de.

Am 3.2.2017 hat sich in der Zeit von 14:30 – 18:00 Uhr das Beratungsteam der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf im JUFA-Hotel Jülich im Brückenkopf-Park in Sachen Cannabis fortbilden lassen. „Uns war sofort klar, dass wir für die Schulung zum Methodenkoffer Cannabis, die die Fachstelle für Suchtvorbeugung im Oktober letzten Jahres in Alsdorf angeboten hat, ein schulinternes Angebot wünschen“, berichtet die Schulsozialarbeiterin Monika Esser.

Die Gesamtschule Alsdorf verfügt über ca. 20 ausgebildete Lehrer und Lehrerinnen, die die Schüler in allen Fragen der Jugendberatung begleiten und unterstützen. „Die Suchtvorbeugung bildet einen wichtigen Baustein im Bereich des Sozialen Lernens in unserer Schulkultur und wird an vielen Stellen im Schulalltag aktiv umgesetzt“, so der Schulleiter Martin May.

Im 7. Jahrgang findet traditionell immer an den Tagen nach Karneval ein umfangreiches Projekt zur Suchtvorbeugung statt. „In diesem Jahr befassen wir uns schwerpunktmäßig mit der Prävention von Medienabhängigkeit, aber unsere Schüler werden älter und deshalb halten wir uns gern auf dem Laufenden, welche neuen methodischen Impulse wir in unsere langjährigen Projekte aufnehmen können“, ergänzt Brigitta Langstädtler, die das Projekt in diesem Jahr mit ihren Kollegen aktuell plant und umsetzt.

„Wir freuen uns sehr, dass der Methodenkoffer Cannabis als ein brauchbares Instrument in der praktischen Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gut bewertet wird. In der StädteRegion Aachen stehen 3 Koffer zum Entlieh zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Methodenkoffer zu den Themen Essstörungen, Alkohol, Glücksspielsucht und exzessive Mediennutzung. Auch für den Bereich der Nikotinprävention steht Methodenmaterial zur Verfügung“, komplettiert Elke Koch von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie das Angebot.

Ein Beratungslehrer fasst das Ergebnis der Fortbildung folgendermaßen zusammen: „Vielen Dank noch einmal für Ihre Unterstützung, es hat uns wirklich sehr gut gefallen und war sehr informativ und unterhaltsam“.

 

Das vielfältige Karnevalstreiben genießt einen hohen kulturellen und sozialen Stellenwert für jung und alt. Frohsinn und Ausgelassenheit in den närrischen Tagen dürfen jedoch nicht zu Leichtsinn und verantwortungslosem Verhalten (ver-)führen. Daher kommt dem Kinder- und Jugendschutz während der Karnevalszeit eine besondere Bedeutung zu.

Die Jugendämter in der StädteRegion Aachen appellieren eindringlich an Eltern und Erziehungsberechtigte, aber auch an Veranstalter und Verkaufsstellen:

Helfen Sie mit, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu schützen!

Leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Kinder- und Jugendschutz!

Das Augenmerk sollte besonders darauf gerichtet sein, dass Kinder und Jugendliche nicht zum missbräuchlichen Alkoholkonsum animiert werden.

Wie das Jugendschutzgesetz (JuSchG) vorschreibt, dürfen erst Personen über 16 Jahre Bier, Wein oder Biermixgetränke in einem verantwortungsvollem Umfang konsumieren.

„Branntweinhaltige“ Alkoholika wie Schnäpse, Liköre und insbesondere auch mit Branntwein gemischten limonadenähnlichen Mixgetränken (z.B. „Alcopops“), dürfen weder an Jugendliche unter 18 Jahren abgegeben werden, noch darf ihnen der Verzehr gestattet werden!

Informieren Sie sich als verantwortungsvolle Eltern über die Veranstaltung, an der ihr Kind teilnimmt und welches Programm dort geboten wird.
Kinder sollten auf dem Heimweg begleitet werden oder in Gruppen nach Hause gehen.
Überzeugen Sie sich unmittelbar davon, dass Ihr Kind auch gesund und sicher nach Hause kommt, bzw. gekommen ist!

Erwachsene sollten  Kindern und Jugendlichen immer Vorbild sein und zeigen, dass närrische Hochstimmung und missbräuchlicher Alkoholkonsum nicht zusammengehören müssen. Nicht nur Kinder und Jugendliche, auch die Erwachsenen müssen „Nein“ sagen können.

Wenn Sie im konkreten Fall sehen, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen gefährdet ist, treten Sie mit Zivilcourage aktiv entgegen und mischen Sie sich ein. Fühlen Sie sich dem Wohle unserer Kinder und Jugendlichen verpflichtet. Denken Sie daran: Jugendschutz geht alle an!

Foto: Yvonne Bogdanski – Fotolia

Eine Informationsveranstaltung zur aktuellen Cannabisdebatte

Über den Einsatz von Cannabis als Medikament wird in den Medien aktuell häufig berichtet. Viele Fachleute vertreten die Meinung, dass das Verbot von Cannabis in Deutschland gescheitert ist und die aktuelle Gesetzgebung auf den Prüfstand gehört. Eine Neubewertung der am häufigsten genutzten illegalen Droge in Deutschland wird daher an vielen Stellen diskutiert.

Doch wie beeinflusst diese öffentliche Diskussion das Konsumverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen?

Dr. Hans-Jürgen Hallmann, Landeskoordinator für Suchtvorbeugung und Vorstand der ginko Stiftung für Prävention, referiert über den aktuellen Stand der Cannabisdebatte, über die Auswirkungen auf die präventive Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und geht dabei auch auf historische Aspekte der heutigen Drogenpolitik ein.

Die Wirkung dieser gesellschaftlichen Diskussion auf die regionale Suchtvorbeugung sowie den Jugendschutz, Informationen zur aktuellen Gesetzgebung und Erfahrungen aus der Beratung und Behandlung von Konsumenten stehen im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion mit dem Publikum und weiteren Gästen von Beratungsstellen, Polizei, Gesundheitsamt und Jugendamt.

Diese Infoveranstaltung mit Vortrag und Diskussion im Rahmen des Cannabisprojektes „Stark statt breit“ in der StädteRegion Aachen richtet sich an alle Interessierte und wird veranstaltet von der Fachstelle für Suchtvorbeugung des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Aachen e.V. und dem Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen.

Sie findet statt:

am Donnerstag, 16. März 2017
von 19:00 – 21:00 Uhr
im Bürgersaal Aukloster
Austraße 7, 52156 Monschau

Aus organisatorischen Gründen wird um vorherige Anmeldung gebeten bei Jugendpfleger Ralf Pauli:

Telefon: 0241 / 5198- 2292 oder per Email unter: ralf.pauli@staedteregion-aachen.de.

Heute wurden acht neue Peers der Mies-van-der-Rohe-Schule zu Peers ausgebildet. Gleich Montag werden sie gemeinsam mit erfahrenen Peers der Schule den Aktionstag „Stark statt breit“ an ihrer Schule gestalten. Ziel des Projektes ist es, die Mitschüler über die Droge Cannabis zu informieren, zur Selbstreflexion anzuregen und bei Bedarf das Hilfesystem vorzustellen. Unterstützt werden sie dabei von der Schulsozialarbeiterin Gabriele Wirtz-Abels sowie von Experten der Suchthilfe Aachen und des Kommissariats Vorbeugung der Suchthilfe Aachen.

Die neuen Peers haben sich dazu heute selbst intensiv mit Cannabis, Gründen des Konsums, Wirkungen und Folgen auseinander gesetzt. So wurden z.B. gesundheitliche Risiken und rechtliche Folgen besprochen, mögliche Suchtursachen und Wege in die Sucht diskutiert sowie die Definition von Sucht erläutert. Daneben haben sie praktische Methoden der Cannabisprävention – wie z.B. ein Bilderrätsel – kennen gelernt, um dynamisch und interessant mit ihren Mitschülern arbeiten zu können. Diese sind im Cannabiskoffer „Alfred“ zusammen gefasst, den die Peers nun beim Aktionstag einsetzen werden.

Wir sagen den frisch zertifizierten Peers „Herzlichen Dank“ für die Offenheit und tolle Zusammenarbeit. Viel Erfolg und Spaß bei der Umsetzung.

Unter dem Motto „Stark statt breit“ informieren 15 Schüler der Mies-van-der-Rohe-Schule, dem Berufskolleg für Technik in der Städteregion Aachen, am Montag, den 30. Januar 2017 ihre Mitschüler der Fachoberschulklassen 11 zum Thema Cannabis. Damit sie diese verantwortungsvolle Aufgabe meistern können, werden sie am Mittwoch, den 25. Januar 2017 in der Suchthilfe Aachen geschult. „Hier erfahren sie einerseits Wissenswertes zur Substanz, andererseits methodische Ideen zur Ver-mittlung dieser Informationen“, erklärt Yvonne Michel, Mitarbeiterin der Suchthilfe Aachen das Konzept. „Aufgabe der ausgebildeten Schüler – sogenannten ‚Peers‘ – wird es sein, diese neu gewonnenen Erkenntnisse zur illegalen Droge Cannabis mit ihren Mitschülern zu besprechen.“

Informationen durch Gleichaltrige wirken

Um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 19 Jahren zu erreichen, setzt die Schule seit einigen Jahren u.a. auf den Einsatz dieser Peers. Der englische Begriff lässt sich mit ‚Gleichaltrige‘ oder ‚Gleichgesinnte‘ übersetzen. Gabriele Wirtz-Abels, Schulsozialarbeiterin am Berufskolleg, erläutert: „Unsere Erfahrung zeigt, dass es den Schülern leichter fällt, mit anderen Teenagern über Drogen wie Alkohol und Cannabis zu sprechen als mit ihren Lehrern. Ihre Botschaften werden eher angenommen und umgesetzt.“

So gestalten die Peers den Aktionstag „Stark statt breit“ am 30. Januar 2017 von 8.30 bis 13.30 Uhr mit der Unterstützung der Schulsozialarbeiterin und weiteren Experten der Suchthilfe Aachen sowie des Kommissariats Vorbeugung der Polizei Aachen.

Erkenntnisse und Reflexion durch spielerische Vermittlung

Mit Hilfe eines ‚Suchtverlaufs‘ wird beispielsweise der Weg in eine Abhängigkeit erläutert. Ein ‚Bilderrätsel‘ vermittelt spielerisch Informationen zur Wirkungsweise der Substanz sowie zu den möglichen gesundheitlichen Risiken und rechtlichen Folgen. In einer ‚Karusselldiskussion‘ entwickeln die Jugendlichen eigenständig Alternativen zum Gebrauch von Drogen. Schließlich wird das Hilfesystem vorgestellt. Ziel des Aktionstages ist es, mit Halbwahrheiten und Mythen zum Thema Cannabis aufzu-räumen und die kritische Auseinandersetzung anzuregen.

Weitere Informationen unter:

Suchthilfe Aachen
Fachstelle für Suchtprävention
Yvonne Michel
Hermannstr. 14
52062 Aachen

Tel.: 0241/ 41356-130
Email: michel@suchthilfe-aachen.de
Internet: www.suchthilfe-aachen.de, http://blog.suchthilfe-aachen.de

Mies-van-der-Rohe-Schule
Berufskolleg für Technik in der Städteregion Aachen
Gabriele Wirtz-Abels
Neuköllner Str. 17
52068 Aachen

Tel.: 0241/1608-160
Email: gabriele.wirtz-abels@sprungbrett-aachen.de
Internet: www.mies-van-der-rohe-schule.de

 

Die „Feierstarter“ im Jugendtreff im Bürgerhaus Kohlscheid

Seit 2 Jahren sind die „Feierstarter“ in den Kommunen Herzogenrath und Eschweiler im Rahmen der Alkoholprävention aktiv. Die Peers unterstützen die Kollegen der Mobilen Jugendarbeit / Jugendämter bei Veranstaltungen und klären über Risiken und Gefahren übermäßigen Alkoholkonsums auf.

„Die Feierstarter unterstützen uns nicht nur im Karneval, sondern sind das ganze Jahr bei ausgesuchten jugendtypischen Veranstaltungen mit uns im Einsatz“, berichtet Julia Bleilevens von der Mobilen Jugendarbeit in Herzogenrath. Geschult werden die ca. 15-20 jungen Erwachsenen im Alter von 17-25 Jahren regelmäßig durch die Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie.

„Die Peers wollten Ihren Horizont erweitern und für Fragen über die Alkoholprävention hinaus gewappnet sein. Das haben wir natürlich gern aufgegriffen und schon bei der letzten Wochenendschulung ausführlich für Jugendliche typische andere legale und illegale Drogen und Verhaltensweisen gemeinsam in den Blick genommen“, so Elke Koch und Gabi Fischer von der Fachstelle für Suchtvorbeugung. „Bei unseren Einsätzen kamen wir in den Gesprächen mit Jugendlichen auch auf das Thema Cannabis. Uns ist dort klar geworden, dass wir gerne mehr Informationen gerade über Cannabis weitergeben würden uns aber das fundierte Hintergrundwissen bis heute gefehlt hat“ erklärt Mouhina von den Feierstartern.

Im Gespräch mit Hans-Joachim Funken (2. v.l.) vom KK 44 der Polizei Aachen (Kriminalprävention und Opferschutz)

„Vor allem das nicht vorhandene Unrechtsbewusstsein in Bezug auf den Umgang mit Cannabis ist immer wieder problematisch“ ergänzt Nicole Hillemacher-Esser aus ihren Erfahrungen in der Mobilen Jugendarbeit in Eschweiler. Grund genug, einen weiteren kompetenten Referenten und Kooperationspartner einzuladen. Herr Hans-Joachim Funken vom KK 44 der Polizei Aachen (Kriminalprävention und Opferschutz) erläuterte bei der jährlichen vorweihnachtlichen Fortbildung der „Feierstarter“ am 26.11. im Jugendtreff im Bürgerhaus Kohlscheid die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen.

„Viele Jugendliche schätzen die Konsequenzen bei Konflikten mit der Polizei im Umgang mit Cannabis leider immer wieder als zu gering ein. Unsere Aufgabe ist es, den komplizierten rechtlichen Rahmen möglichst praxisorientiert vorzustellen“ beschreibt Herr Funken seine Arbeit. Dass Haschisch und Marihuana in Deutschland illegal sind und bei Drogenfunden einer so genannten „geringen Menge“ im Hintergrund mehr passiert als man denkt, sind dabei zwei wichtige Botschaften.

Wer mehr wissen will: Die Informationsmaterialien der Landeskampagne „Stark statt breit“ sowie die Homepage www.stark-statt-breit informieren Jugendliche, Multiplikatoren und Eltern über Recht und Gesetz rund um das Thema Cannabis.

Mit dem „Methodenkoffer Cannabis“ gemeinsam präventiv aktiv: Streetworkerin Lara Brammertz (l.), Elke Koch (2. v.l.) und Gabi Fischer (r.) von der Fachstelle für Suchtvorbeugung und Jugendpfleger Ralf Pauli (2. v.r.).„Stark statt breit“ – hinter diesem launigen Titel verbirgt sich ein landesweites Präventionsprogramm zum Thema „Cannabis“, das aktuell auch die Institutionen zur Suchtvorbeugung und die Jugendämtern in der StädteRegion Aachen in den Fokus der gemeinsamen Arbeit genommen haben.

„Wir Jugendpfleger sind auch für den Bereich des vorbeugenden Kinder- und Jugendschutzes zuständig. In der letzten Zeit erhalten wir vermehrt – und das aus allen Kommunen – Rückmeldungen, die eine allgemeine Zunahme von Cannabiskonsum vermuten lassen. Insofern wollen wir das Thema gemeinsam mit Fachstellen, Schulen und Jugendeinrichtungen offensiv angehen und aufklären“, sagt Ralf Pauli, Jugendpfleger beim Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen. „Eine gemeinsame städteregionale Aktion macht daher Sinn und soll möglichst vielen Menschen eine kritische Haltung über den Umgang mit Cannabis vermitteln.“

Seit zwei Jahren führt die Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie Aachen regelmäßig Methodenschulungen zur Cannabisprävention für Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Jugendämtern durch. Herzstück der Schulung ist ein Methodenkoffer zur Cannabisprävention, der ursprünglich von der Essener Fachstelle für Suchtprävention entwickelt wurde. Der Koffer bietet eine kompakte Sammlung interaktiver Methoden, die es ermöglichen fundiertes Fachwissen zu vermitteln und die kritische Auseinandersetzung über Gründe, Risiken und Folgen des Konsums von Cannabis bei Jugendlichen  zu fördern.

Neben der Methodenschulung bietet die Fachstelle die Möglichkeit den Koffer auszuleihen, um ihn direkt in der Arbeit mit Jugendlichen eigenständig einzusetzen. Zwei Koffer standen bisher zur Verfügung und waren regelmäßig im Einsatz. Nun ist ein weiterer Koffer für die Nordeifel in Eigenregie nachgebaut worden.

„Die Methodenkoffer wurden zunächst nur für den Raum Essen produziert und wir sind froh, dass wir von dem begrenzten Kontingent partizipieren konnten. Da der Koffer nicht nachproduziert wird oder käuflich zu erwerben ist, mussten wir eine Alternative für das große Einzugsgebiet unserer Einrichtung finden.“, so Elke Koch von der Fachstelle für Suchtvorbeugung.

In Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen und dem Bildungszentrum BGZ in Simmerath, die in ihrer Holzwerkstatt einige Materialien fertigten, wurde nun ein eigener Koffer produziert, der jetzt für den Verleih in der Nordeifel zur Verfügung  steht.

Streetworkerin Lara Brammertz ist Ansprechpartnerin für den Verleih, den man auf Anfrage im Büro der Mobilen Jugendarbeit in der Bickerather Straße 1 in Simmerath abholen kann (Tel. 0173/307 85 22, E-Mail: lara.brammertz@staedteregion-aachen.de). Brammertz hat selber an einer Schulung durch die Fachstelle teilgenommen und den Koffer genutzt. „Die unterschiedlichen Methoden die dieses Medium beinhaltet sind für mich sehr gut und flexible nutzbar, da ich im Rahmen meiner Tätigkeit mit unterschiedlichsten Gruppen und Personen zu tun habe. Er bietet schon sehr gute pädagogische Möglichkeiten, das Thema „Cannabis“ gerade auch mit jungen Menschen zu thematisieren und ein kritischen Umgang zu fördern.“

Die Fachstelle für Suchtvorbeugung mit Sitz in Eschweiler bietet die Schulungen für Multiplikatoren auch weiterhin an. Nähere Infos erhält man unter der Telefonnummer 02403/ 88 30 50.

Weiterführende Informationen zur Aktion „Stark statt breit“ gibt es auch auf der Internetseite der Jugendämter und des Gesundheitsamtes der StädteRegion Aachen www.imblick.info sowie im Blog der Suchthilfe Aachen. Darunter findet man auch sehr informative Ratgeber für Jugendliche, Eltern und Fachkräfte.

Die Kooperationspartner planen zudem für Anfang 2017 eine städteregionsweite Plakataktion, um dem präventiven Ansatz gebührend Rechnung zu tragen und auf die Informationsangebote auffällig aufmerksam zu machen.

 

Jeder Schluck kann einer zuviel sein  – Alkoholkonsum in der Schwangerschaft

Foto: WoGi – Fotolia

Nach Schätzungen kommen in Deutschland jedes Jahr bis zu 10 000 Kinder mit lebenslangen Schädigungen zur Welt, weil die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat. Diese Schädigungen sind die häufigsten angeborenen geistigen und körperlichen Fehlentwicklungen, die nicht genetisch bedingt sind und somit zu 100 % vermeidbar wären. Sie sind irreparabel.

Das Netzwerk „Im Blick – Frühe Hilfen/ Kinderschutz“  führt deshalb in Kooperation mit FASD-Deutschland e.V. und weiteren Partnern eine

Präventionswoche vom  13. – 17. Februar 2017

durch.

Folgende Angebote finden statt:

1. Ausstellung für Schüler/innen des FASD Netzwerkes Nordbayern e.V. 
Schulklassen in der StädteRegion Aachen ab Jahrgangsstufe 8 sind herzlich eingeladen, eine interaktive, erlebnisorientierte Ausstellung für Schüler/innen u.a. in Form einer „begehbaren Gebärmutter“ zu besuchen.  Man kann in dieser Ausstellung z.B. mit allen Sinnen erfahren, was mit einem Fötus passiert, wenn Alkohol über die Plazenta in seinem winzigen Körper ankommt.

Es sind noch wenige Plätze und Zeitfenster frei. Nähere Informationen erhalten Sie unter: angelika.kranz@staedteregion-aachen.de.

2. Rauschbrillenparcour
In Verbindung mit der Ausstellung können die Schüler/innen im Anschluss bei einem Rauschbrillenparcour testen, wozu man mit unterschiedlichen „Promillewerten“ noch in der Lage ist – oder auch nicht…

3. Vorträge

  • „Es ist alles nicht so einfach“ – Leben mit dem Fetalen Alkoholsyndrom / Montag, den 13.02.2017 im Depot Talstraße in Aachen
    Die Veranstaltung richtet sich an Erzieher/innen, Lehrer/innen, sozialpädagogische Fachkräfte und Pflegeeltern. Nähere Informationen zu dieser Vortragsveranstaltung entnehmen Sie bitte dem Informationsflyer (hier klicken). – Die Veranstaltung ist ausgebucht! –
  • Zusatzvorträge am Mittwoch, dem 15.02.2017 im Depot Talstraße in Aachen

„So ein Gläschen schad´ doch nichts“ – Die Entstehung des FAS
Herr Prof. Dr.Tamme Goecke,  Leiter Pränatale Medizin und spezielle Geburtshilfe des Universitätsklinikums Aachen
Fetales Alkoholsyndrom (FAS): Lebenslänglich, durch Alkohol
Frau Dr. Reinhild Damen, Kinder- und Jugendärztin, Leiterin des SPZ des Universitätsklinikums Aachen

Beide Vorträge dauern jeweils ca. 30 Minuten mit anschließender Diskussion. Anmeldungen bitte an: hans.joachim.elsen@mail.aachen.de
Anmeldeschluss ist der 14.02.2017

Weitere Informationen zum Thema Alkoholkonsum in der Schwangerschaft finden Sie auch hier (klicken).

 

Auf der Internetseite der Ginko – Stiftung für Prävention unter dem Titel: www.stark-statt-breit.de findet man viele Informationen rund um das Thema „Cannabis“.

Zudem können dort sehr informative Ratgeber für Eltern und Jugendliche herunter geladen oder als Druckexemplare bestellt werden.

Mit einem Klick auf das jeweilige Image Bild gelangt man direkt dorthin.