Kinder statt Smartphone im Blick behalten!

StädteRegion Aachen. Unter dem Titel „Sprich mit mir!“ haben jetzt alle Jugendämter in der StädteRegion mit dem Gesundheitsamt eine gemeinsame Aktion gestartet. Die Institutionen, zusammengeführt im Netzwerk „Frühe Hilfen/Kinderschutz“, wollen damit auf ein immer stärker werdendes Problem aufmerksam machen: Eltern schenken ihrem Smartphone mitunter mehr Aufmerksamkeit als ihrem Nachwuchs.

„Heute gibt es sogar beim Kinderarzt das Bild, dass viele Eltern im Wartezimmer auf ihrem Smartphone in Sozialen Medien aktiv sind, statt ihrem kranken Kind die nötige Aufmerksamkeit zu schenken“, sagt Stefan Pietsch, Arbeitsgruppenleiter Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Eschweiler. Dass diese Tendenzen problematisch sind und weitreichende Folgen für die Entwicklung von Kindern – gerade in deren ersten Lebensjahren – haben, soll mit dieser Aktion deutlich in die Öffentlich getragen werden.

„Papa! Papa!…“ ruft das kleine Mädchen auf dem Laufband der Supermarktkasse. Gedankenversunken auf das Smartphone blickend, hat der Vater neben Obst und Gemüse auch gleich das eigene Kind mit Richtung Kasse geschickt. Die Szene ist Teil eines von vier kurzen Videoclips der Aktion „Sprich mit mir!“, die alle Jugendämter und das Gesundheitsamt in der StädteRegion Aachen jetzt vorgestellt haben.

Zudem werden noch Plakate, ansprechende Postkartenmotive und ein Flyer mit vielen Informationen und Tipps zu dem Thema verteilt. Die Gesamtauflage liegt bei mehr als 10.000 Exemplaren.

„Die ersten drei Jahre eines Kindes sind von besonderer Bedeutung, denn in dieser Zeit werden alle Grundlagen gelegt! Auch wenn das Baby selbst noch nicht sprechen und Sprache verstehen kann, ist es ganz wichtig, dass es trotzdem angesprochen wird. Die vertraute Stimme der Eltern und der Blickkontakt gibt ihm Sicherheit und ist Grundlage für eine gesunde Sprachentwicklung“, sagt Dr. Josef Michels vom Gesundheitsamt der StädteRegion.

Auch für eine gute emotionale und geistige Entwicklung ist die sichere Bindung zu den Bezugspersonen unabdingbare Voraussetzung. Und Kommunikation beginnt schon mit Blickkontakt, mit Mimik und Gestik, die gegenseitige Reaktionen zwischen dem Kind und den Eltern auslösen. Mit dem Kind zu sprechen, seine Reaktionen zu sehen und darauf zu antworten, seine Bedürfnisse zu erkennen und darauf zu reagieren ist eine notwendige Zuwendung, die ein Kind für seine Entwicklung unbedingt benötigt.

Und das ist, so der Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen, Sebastian Heyn, gerade in Zeiten der zunehmenden Smartphone-Nutzung ein Problem geworden: „Wenn Kinder merken, dass für ihre Eltern das Handy wichtiger ist als sie selbst, hat das deutlich negative Folgen für die kindliche Entwicklung.“

Weil die Kommunikation zwischen den Kindern und den Eltern heutzutage abnimmt, stellen Erzieherinnen ebenso wie Kinderärzte immer häufiger fest, dass die Sprachentwicklung leidet. Auch Unfälle mit kleinen Kindern nehmen zu, weil Kleinkinder aus dem Blick geraten. Heyn: „Wir wollen mit der Kampagne aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinder arbeiten, sondern vielmehr bei Eltern positiv dafür werben, mehr mit ihren Kind zu sprechen und sich auf dieses zu konzentrieren.“

Anlässlich des Weltkindertages am 20. September sensibilisiert das Netzwerk „Frühe Hilfen/Kinderschutz“ nun mit den Plakaten, Postkarten und Video-Clips für einen bewussten Umgang mit der täglichen Smartphone-Nutzung und der Notwendigkeit einer intensiven Interaktion zwischen Eltern und Kind. Auf der Internetseite www.imblick.info/sprich-mit-mir gibt es weitere Informationen und dort sind Ansprechpartner genannt, an die man sich wenden kann.

Mit dem Programm „Wertevermittlung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“ fördert das Land Nordrhein-Westfalen Projekte für junge Menschen mit und ohne Flucht- oder Zuwanderungsgeschichte.

In der StädteRegion Aachen gibt es dazu von September 2018 bis Februar 2019 in der Nordeifel und in Baesweiler Mitmach- und Informationsangebote unter dem Titel „Zusammen geht’s – Über Werte reden. Kulturelle Vielfalt leben“. Diese Angebote sollen zu einem Dialog über Werte anregen und jungen Menschen eine Teilhabe an Gesellschaft ermöglichen. Sie richten sich zum Teil an Fachkräfte der Jugendhilfe, aber auch direkt an die Kinder und Jugendlichen in den Bildungseinrichtungen sowie an deren Familien.

Vom Jugendamt wurde das Pilotprojekt „Als Familie gut auf dem Weg“ entwickelt, das sich an alle Kinder im Vorschulalter und ihre Familien richtet sowie das Projekt „Damit der Neustart gelingt“ für Kinder im Grundschulalter. Weitere Angebote wie das „Theaterlabor“ des Jugendhilfeträgers ax-o e.V. oder die „KreatHIVe Schreibwerkstatt“ der AIDS-Hilfe richten sich an Jugendliche.

Pädagogische Fachkräfte, ehrenamtlich Engagierte und Menschen mit Flucht- oder Zuwanderungsgeschichte können sich zu kostenlosen Workshops anmelden. Fachleute behandeln Themen wie Rassismus, Sexualpädagogik oder partizipative politische Bildung. Ein Flyer mit allen Informationen zu den Workshops steht rechts zum Download zur Verfügung (hier klicken).

„Zusammen geht’s“ ist ein Kooperationsprojekt des Amtes für Kinder, Jugend und Familienberatung (A 51), des Kommunalen Integrationszentrums (A 46) und des Bildungsbüros der StädteRegion Aachen (A 43).

Ansprechpartner/innen:

Für alle Projekte des Jugendamtes in den Bildungseinrichtungen:
Sabine Hermanns
Tel.: 02407/ 5591800
Email: sabine.hermanns@staedteregion-aachen.de

Für die Workshops und alle weiteren Projekte:
Jan Röder
Tel: 0241/ 5198-4313
Email: jan.roeder@staedteregion-aachen.de

Seit 2010 existiert in Würselen ein interaktiver Alkoholparcours. Entwickelt vom damaligen Arbeitskreis Sucht in Würselen nach einer Vorlage aus Lippe, tourt er seitdem mit großem Erfolg durch die weiterführenden Schulen in Würselen.

Bei dem Mitmachparcours können jeweils 2 Schulklassen gleichzeitig in 2 Stunden 6 Stationen durchlaufen, in denen sich die Jugendlichen in abwechslungsreicher, spielerischer und dynamischer Form mit dem Thema Alkohol und Sucht beschäftigen. Ein wichtiges Ziel des Parcours ist die Vermittlung von Informationen, über die Substanz Alkohol, ihre Wirkungsweise, Risiken und Folgen. Zum anderen soll eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten sowie der eigenen Haltung zu Alkoholkonsum angeregt werden.

„Als ich meine Tätigkeit als Präventionsmitarbeiterin in Würselen begann hatte ich mir zum Ziel gesetzt, bereits vorhandene Strukturen zu nutzen und gleichzeitig solche Projekte für Schulen voranzutreiben, die attraktiv und aktuell und in allen Schulformen einsetzbar sind. Der Alkoholparcours entspricht in jeder Hinsicht diesen Kriterien“, erläutert Nathalie Thomé, Präventionsbeauftragte des Jugendamtes Würselen.

Als der Parcours entwickelt wurde, hatte der Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch die Vermarktung der Alkopops stark zugenommen. Das so genannte „Komatrinken“ rückte in den Fokus der Öffentlichkeit. Es wurden vermehrt Projekte der Alkoholprävention entwickelt und umgesetzt. „Seitdem hat sich viel getan. Der regelmäßige Alkoholkonsum geht kontinuierlich zurück. Immer mehr 12 bis 17-Jährige verzichten auf Alkohol. Mehr als ein Drittel (36,5%) gibt an, noch nie Bier, Wein oder Schnaps probiert zu haben. Das ist der höchste Anteil von Abstinenzlern seit 2001. Auch im Alter von 18 bis 25 Jahren zeigt sich eine positive rückläufige Entwicklung. Dennoch liegt der Konsum in dieser Altersklasse weiterhin auf relativ hohem Niveau. Auch das Komatrinken ist seit 2012 rückläufig, ist aber immer noch Thema“, erläutert Elke Koch von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie die aktuellen Entwicklungen.

Als im Februar 2017 das Netzwerk „Frühe Hilfen/ Kinderschutz“ eine städteregionsweite Aktionswoche zum Thema „FASD“ durchführte war im Anschluss klar, dass der Alkoholparcours um ein Thema erweitert werden muss.

„Die Botschaft, dass eine lebenslange Schädigung des Kindes durch den Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft zu 100% vermeidbar ist, wollten wir unbedingt in das Projekt einbauen“ berichtet Frau Thomé. „Wir haben dieses wichtige Thema zum Anlass genommen den Parcours zu aktualisieren und eine eigenständige `FASD-Station` zu entwickeln“ erläutert Frau Koch die Grundidee.

In Kleingruppen erhalten die Schüler und Schülerinnen Informationen über die Fetale Alkoholspektrums-Störung, Informationen über Risiken und Gefahren von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und erfahren Unterstützung zum Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft in der Rolle als zukünftige Väter und Mütter. Mittels einer Lehrpuppe, Karten mit 11 Kernaussagen zum Thema FASD und Informationsmaterial werden einerseits Informationen vermittelt und Botschaften gesetzt, andererseits wird das Gespräch gesucht und der Austausch ermöglicht. „Bei unseren Einsätzen bin ich immer wieder angetan davon, wie aufmerksam und erwachsen die Schülerinnen und Schüler mit diesem ernsten Thema umgehen“ berichtet Elke Koch aus der Praxis.

„Den Jugendlichen zu vermitteln, dass es Gleichaltrigen mit FASD nur schwer gelingt immer selbständiger zu werden, liegt uns besonders am Herzen. Zunehmende Freiheit und Eigenständigkeit, die für Jugendliche extrem wichtig sind, werden so oft nicht erreicht. Damit sprechen wir die Schüler*innen auf einer sehr persönlichen Ebene an“, ergänzt Nathalie Thomé.

Jede Station des Parcours wird betreut. „Schulsozialarbeit, Lehrkräfte, die Kollegen der Jugendarbeit und der Fachstelle für Suchtvorbeugung sind bei jedem Einsatz mit dabei. Nur durch die Kooperation und die vernetzte Arbeit kann die hohe Qualität in den einzelnen Stationen gewährleistet werden“, so das abschließende Fazit der Kooperationspartner.

Weitere Informationen und Kontakt:

Jugendamt Würselen
Fachdienst 3.3.
Präventionsbeauftragte
Nathalie Thomé
Morlaixplatz 1
52146 Würselen
Tel.: 02405 67223
E-Mail: nathalie.thome@wuerselen.de
www.praevention-wuerselen.de

Fachstelle für Suchtvorbeugung in der StädteRegion Aachen
Elke Koch
Bergrather Straße 51-53
52249 Eschweiler
Tel.: 02403 88 30 50
E-Mail: suchtvorbeugung@sucht-ac.de
www.sucht-ac.de

 

Fortbildung zu praktischen Methoden der Cannabisprävention für Schulen und Jugendeinrichtungen

Ob in der Politik oder Presse: Das Thema Cannabis wird momentan stark diskutiert. Auch bei Jugendlichen sind die Produkte der Pflanze Cannabis, wie beispielsweise Marihuana oder Haschisch, weiterhin aktuell. Und obwohl einiges dafürspricht, dass der regelmäßige Konsum gerade für Jugendliche Risiken mit sich bringen kann, ist die Droge mit ihrer spezifischen Wirkung für sie spannend und interessant. Einiges ist in der Zielgruppe an Wissen darüber bekannt, doch Halbwahrheiten und Mythen halten sich beständig.

Innerhalb unserer Fortbildung im Rahmen der Kampagne des Arbeitskreises Suchtprävention in der StädteRegion Aachen „Kiff Dich nicht weg“

am Montag, den 07.05.2018, 14.00 bis 17.00h
in den Räumlichkeiten der Suchthilfe Aachen

möchten wir Multiplikatoren aus Einrichtungen im Stadtgebiet Aachen daher erprobte Methoden der Cannabisprävention präsentieren, die Sie zeitnah und „eins zu eins“ im Unterricht oder Gruppenstunden durchführen können.

Die vorgestellten Methoden sind innerhalb eines „Methodenkoffers Cannabisprävention“ – entwickelt von Kollegen der Suchthilfe direkt in Essen – kompakt zusammengeführt, den Sie anschließend kostenfrei bei uns entleihen können.

Folgende Methoden werden vorgestellt und angespielt:

  • „Wer schon mal…“
  • „Bilderrätsel“
  • „Cannabis-Quiz“
  • „Streckstoff-Joint“
  • „Gründe – Wirkung – Folgen“
  • „Karusselldiskussion“

Ab 13.45h wartet ein kleiner Imbiss auf Sie.

Die Kosten betragen 15 Euro pro Person (bar zu entrichten zu Beginn der Fortbildung; Quittung wird erstellt).

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis Montag, den 30.04.2018 an michel@suchthilfe-aachen.de, Tel.: 0241/41 35 6130.

Wenn Jugendliche sich entscheiden, illegale Drogen zu konsumieren, dann handelt es sich am ehesten um Cannabis. Laut Drogenaffinitätsstudie 2015 haben 9,7% der 12-17-Jährigen schon mal gekifft. Bei den Mädchen kiffen 0,5% regelmäßig, bei den Jungen sind es 1,1%. Je älter sie werden, desto interessanter und spannender scheint die Droge mit ihrer spezifischen Wirkung zu werden: Unter den 18-25-Jährigen haben bereits 34,5% jemals gekifft. 4,8% der jungen Männer und 2,7% der jungen Frauen kiffen regelmäßig.

Eltern wissen oft in der Anfangszeit nicht, dass ihre Schützlinge konsumieren.

Innerhalb unseres offenen Informationsabends

am Donnerstag, 19.04.2018,
von 18 bis 19.30 Uhr
in den Räumlichkeiten der
Jugend- und Drogenberatung der Suchthilfe Aachen
Herzogstr. 4, 52070 Aachen

möchten wir deshalb über die Droge, ihre Risiken gerade im jungen Alter, Erkennungsmerkmale und Konsequenzen für den Umgang mit Betroffenen informieren.

Der Abend ist ein offenes Angebot für interessierte Eltern. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Kampagne „Kiff dich nicht weg“ des Arbeitskreises Suchtprävention in der StädteRegion Aachen.

Um eine Anmeldung bis zum 12.04.2018 unter Tel.: 0241/9809210 oder baksa@suchthilfe-aachen.de wird gebeten.

Ansprechpartner/in: Tabea Sontag und Helmuth Wingens für das Team der Jugend- und Drogenberatung der Suchthilfe Aachen.

Mehr Infos zur Kampagne „Kiff dich bnicht weg!“ gibt es hier (klicken).

Nach einem langen Prozess ist schon das eine besondere Marke, die da jetzt überschritten wurde: 500 Vereine und Verbände in der StädteRegion Aachen haben eine Vereinbarungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen unterzeichnet!

Zum 01. Januar 2012 ist das Bundeskinderschutzgesetzes dahin gehend ergänzt worden, dass auch für Ehrenamtliche und Nebenamtliche gilt, ihrem Träger ein erweitertes, polizeiliches Führungszeugnisse zur Einsichtnahme vorzulegen, wenn sie Kinder und Jugendliche im Rahmen der Jugendhilfe beaufsichtigen, betreuen, erziehen oder ausbilden, oder einen vergleichbaren Kontakt haben. Ziel des „§ 72a SGB VIII“ ist es, einschlägig vorbestrafte Personen von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auszuschließen.

Das Gesetz sieht vor, dass die Träger der öffentlichen Jugendhilfe – also die Jugendämter – mit den Trägern der freien Jugendhilfe (z.B. Vereine, Verbände) entsprechende Vereinbarungen abschließen sollen. Die Jugendpflegerinnen und Jugendpfleger der Jugendämter in der StädteRegion Aachen machten sich an die Arbeit, entsprechende Vereinbarungen zu formulieren und Informationsmaterial zu erarbeiten. Ziel war es, nicht nur unterschriftsreife Vereinbarungen zu erstellen, sondern vielmehr den Ball, den das Gesetz zuwarf, aufzunehmen und über den Inhalt und die Zielsetzung mit den freien Trägern ins Gespräch zu kommen: dem Schutz von Kindern und Jugendlichen im Ehrenamt.

Widerstände schienen vorprogrammiert, mussten doch eine Vielzahl von Ehrenamtler und Vereine zunächst einen Mehraufwand leisten, um die Inhalte der Vereinbarung umzusetzen. Trotz grundsätzlichem Verständnis bei vielen Trägern für das Thema an sich.

Die Jugendpfleger/ innen nahmen deshalb auch weitere Vertreter/innen von Kommunen, Vereinen und Verbänden mit ins Boot: von kirchlichen Trägern, Stadtjugendringen, dem BDKJ, bis hin zu Feuerwehren. Die beteiligten Institutionen beauftragte nachfolgend eine kleine, repräsentative Arbeitsgruppe mit der Erarbeitung eines Jugendschutzkonzeptes für die gesamte StädteRegion Aachen. Diese institutionsübergreifende Zusammenarbeit war sehr erfolgreich. Schließlich wurde das gemeinsam erarbeitete Konzept am Ende eine Blaupause für viele andere Städte und Kreise, über NRW hinaus.

„Das war uns eminent wichtig“ sagt Ralf Pauli, Jugendpfleger beim Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen und einer derjenigen, der am Entwicklungsprozess von Anfang an beteiligt war. „Die kritische Auseinandersetzung mit dem, was wir uns inhaltlich und praktisch überlegt hatten, mussten wir mit den freien Trägern intensiv beraten. Nur so konnte ein möglichst tragfähiges Konzept geschaffen werden, welches eine möglichst hohe Akzeptanz bei den Trägern vor Ort versprach. Wie hilfreich und sinnvoll das war, hat sich im Nachgang auch bestätigt“, so Pauli.

So führte man 2013 und 2014 gemeinsam Informationsveranstaltungen in allen Kommunen zur Umsetzung des Jugendschutzkonzeptes durch. Im Mittelpunkt stand dabei immer das Thema „Kindeswohl“. Und natürlich Fragen rund um die Vereinbarungen zwischen Träger und Jugendamt sowie deren praktische Umsetzung. Neben Informationsmaterial wurde auch unter www.imblick.info eine Internetseite erstellt, die allgemeine Informationen, Fragen und Antworten aus den Infoabenden, Vordrucke sowie die örtlich zuständigen Ansprechpartner/innen beinhaltet.

Aufgelistet sind dort auch die über 500 Vereine und Verbände in der StädteRegion Aachen die Jugendarbeit leisten und mit ihrem Jugendamt eine „Vereinbarung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen durch Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen“ abgeschlossen haben.

„500 Träger sind jetzt dabei! Das ist schon eine Wegmarke. Und uns, die wir für das Thema „Kindeswohl im Ehrenamt“ in den letzten fünf Jahren intensiv geworben und sensibilisiert haben, freut das sehr. Aber es gibt auch noch Träger, die bisher nicht dabei sind. Um die werben wir weiter. Gemeinsam!“, gibt sich Ralf Pauli entschlossen und gleichsam optimistisch, dass es gelingt, weitere Vereine zu gewinnen. „Schließlich geht es nicht um ein Stück Papier, sondern um einen aktiven Kinder- und Jugendschutz. Das bleibt ein Dauerthema und geht alle an! Wir stehen den Ehrenamtler bei ihrer wichtigen Arbeit dabei gerne als Partner zur Seite!“

Mehr Infos und örtlich zuständige Ansprechpartner/innen unter: www.imblick.info/jugendschutz-im-ehrenamt/

Sonja Essers hat am 18. September 2018 in der Aachener Zeitung einen Beitrag zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft – Oberbegriff “Fetale Alkohol Spektrumstörungen“ (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) oder „FAS / FASD“  – verfasst.

Sie können den interessanten Artikel auf der Internetseite des Aachener Zeitungsverlages hier nachlesen.

Das Netzwerk „Frühe Hilfen/ Kinderschutz“ aller Jugendämter und des Gesundheitsamtes in der StädteRegion Aachen hat im Februar 2017 eine beeindruckende Aktionswoche zum Thema „FASD“ durchgeführt. Mehr als 600 Schüler/innen und etwa 200 pädagogische Fachkräfte und Pflegeeltern haben sich bei einer Ausstellung und verschiedenen Fachvorträgen über die Hintergründe und Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft informiert.

Einen Bericht dazu sowie weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sie auch hier auf imblick.info unter der Rubrik „Frühe Hilfen“ / Thema FASD.

Wenn Eltern sich trennen verändert sich vieles, auch für die Kinder. Sie brauchen in dieser Zeit besonders viel Zuwendung, um den Übergang in den neuen Lebensabschnitt gut zu bewältigen.

Das ist für die meisten Eltern nicht leicht. Vielfältige Probleme, Konflikte mit dem anderen Elternteil und mehr Stress fordern Kraft, Zeit und Nerven, so dass häufig die Kinder aus dem Blickfeld geraten und das eigene Wohlbefinden leidet.

Dieser praktisch orientierte und wissenschaftlich fundierte Kurs behandelt drei grundlegende Fragen:

  • Wie kann ich die Beziehung zu meinem Kind positiv gestalten und seine Entwicklung fördern?
  • Was kann ich tun, um Stress zu vermeiden und abzubauen?
  • Wie kann ich den Kontakt zum anderen Elternteil im Sinne meines Kindes gestalten?

Der Kurs umfasst sieben Treffen à 3 Stunden in gemischten Kleingruppen und wird von einem professionellen Zweierteam geleitet: Frau Anne Ruland, Katholische Beratungsstelle Alsdorf und Frau Barbara Wahl, Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen.

Nächster Kursbeginn:
Mittwoch, 06. September 2017
14-tägig (nicht in den Herbstferien)
18:00 – 21:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Alsdorf oder Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion in Eschweiler

Anmeldung erforderlich!

Für Anmeldungen und weitere Information wenden Sie sich an:

Barbara Wahl
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen
Steinstrasse 87
52249 Eschweiler
Tel.: 02 41 – 5198 5111
Email: barbara.wahl@staedteregion-aachen.de

 

In den Sommerferien 2017 findet in der Erziehungsberatungsstelle für Eltern Kinder und Jugendliche der Städteregion in Herzogenrath-Kohlscheid das Gruppenangebot „Damit der Neustart gelingt“ statt.

Dieses richtet sich an geflüchtete Minderjährige und junge Erwachsene und wird sich über vier Tage erstrecken.

Ziel dieses Angebotes ist die Unterstützung bei der Stabilisierung, sowie bei der Entwicklung von Selbstwirksamkeit und eines größtmöglichen Sicherheitsgefühls.

Weiterführende Informationen finden Sie in den Infoflyer

und

Eine Anmeldung zu diesem Gruppenangebot sollte in der Erziehungsberatungsstelle für Eltern Kinder und Jugendliche der Städteregion in Herzogenrath-Kohlscheid erfolgen. Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Schönenberg, Telefon: 02407/5591-800.

 

Die Steuerungsgruppe § 72a SGB VIII – erweiterte Führungszeugnisse, Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen in der Jugendhilfe hatte zur Tagung „5 Jahre Bundeskinderschutzgesetz“ am Donnerstag, den 08.06.2017 um 19.30 Uhr im Haus der evangelischen Kirche,Frère-Roger-Str. 8 in Aachen eingeladen.

Angesprochen waren alle Vertreterinnen und Vertreter von freien Trägern und Institutionen, unabhängig davon, ob sie bereits eine Vereinbarung gemäß § 72a SGB VIII Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen mit dem örtlich zuständigen Jugendamt abgeschlossen hatten oder nicht.

Hintergrund:

In enger Abstimmung von freien Trägern, Verbänden und den Jugendämtern in der StädteRegion Aachen entstand in den Jahren 2012/ 2013 ein gemeinsames Jugendschutzkonzept. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auch auf der Internetseite: www.imblick.info – Rubrik „Jugendschutz im Ehrenamt“.

Im Mittelpunkt des Konzeptes stand die Umsetzung der Änderungen im Bundeskinderschutzgesetz, welche die Jugendämter verpflichtet, Vereinbarungen mit freien Trägern darüber abzuschließen, dass unter deren Verantwortung keine neben- oder ehrenamtlich tätige Person, die einschlägig vorbestraft ist, Kinder oder Jugendliche beaufsichtigen, betreuen, erziehen oder ausbilden, oder einen vergleichbaren Kontakt haben (§ 72a SGB VIII).

Dieses Gesetz sorgte im Vorfeld für viel Unruhe bei Trägern und Jugendämtern.

Nach fünf Jahren wollten die Veranstalter nun mit den Teilnehmer/innen Fazit ziehen und im Rahmen der Tagung

  • die Erfahrungen mit den Vereinbarungen und der Vorlage der erweiterten Führungszeugnisse reflektieren,
  • gelungene Beispiele der Umsetzung des Verfahrens in Vereinen vorstellen,
  • das Thema „sexueller Missbrauch in Vereinen“ behandeln und
  • Ausblick auf zukünftige Handlungs- und Fortbildungsbedarfe halten.

Die Steuerungsgruppe § 72 a, bestehend aus Vertretern von freien Trägern, Verbänden und Jugendämter hat sich zum Ziel gesetzt, auch weiterhin für den Abschluss von Vereinbarungen zu werben. Viel mehr aber sich weiterhin um ein gemeinsames Handeln zum Schutz von Kindern und Jugendlichen einzusetzen!

Im Nachgang berichtete die Aachener Nachrichten über den Fachtag; hier können Sie den Beitrag von Nina Krüsmann vom 14.06.2017 lesen.