Die Steuerungsgruppe § 72a SGB VIII – erweiterte Führungszeugnisse, Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen in der Jugendhilfe hatte zur Tagung „5 Jahre Bundeskinderschutzgesetz“ am Donnerstag, den 08.06.2017 um 19.30 Uhr im Haus der evangelischen Kirche,Frère-Roger-Str. 8 in Aachen eingeladen.

Angesprochen waren alle Vertreterinnen und Vertreter von freien Trägern und Institutionen, unabhängig davon, ob sie bereits eine Vereinbarung gemäß § 72a SGB VIII Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen mit dem örtlich zuständigen Jugendamt abgeschlossen hatten oder nicht.

Hintergrund:

In enger Abstimmung von freien Trägern, Verbänden und den Jugendämtern in der StädteRegion Aachen entstand in den Jahren 2012/ 2013 ein gemeinsames Jugendschutzkonzept. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auch auf der Internetseite: www.imblick.info – Rubrik „Jugendschutz im Ehrenamt“.

Im Mittelpunkt des Konzeptes stand die Umsetzung der Änderungen im Bundeskinderschutzgesetz, welche die Jugendämter verpflichtet, Vereinbarungen mit freien Trägern darüber abzuschließen, dass unter deren Verantwortung keine neben- oder ehrenamtlich tätige Person, die einschlägig vorbestraft ist, Kinder oder Jugendliche beaufsichtigen, betreuen, erziehen oder ausbilden, oder einen vergleichbaren Kontakt haben (§ 72a SGB VIII).

Dieses Gesetz sorgte im Vorfeld für viel Unruhe bei Trägern und Jugendämtern.

Nach fünf Jahren wollten die Veranstalter nun mit den Teilnehmer/innen Fazit ziehen und im Rahmen der Tagung

  • die Erfahrungen mit den Vereinbarungen und der Vorlage der erweiterten Führungszeugnisse reflektieren,
  • gelungene Beispiele der Umsetzung des Verfahrens in Vereinen vorstellen,
  • das Thema „sexueller Missbrauch in Vereinen“ behandeln und
  • Ausblick auf zukünftige Handlungs- und Fortbildungsbedarfe halten.

Die Steuerungsgruppe § 72 a, bestehend aus Vertretern von freien Trägern, Verbänden und Jugendämter hat sich zum Ziel gesetzt, auch weiterhin für den Abschluss von Vereinbarungen zu werben. Viel mehr aber sich weiterhin um ein gemeinsames Handeln zum Schutz von Kindern und Jugendlichen einzusetzen!

Im Nachgang berichtete die Aachener Nachrichten über den Fachtag; hier können Sie den Beitrag von Nina Krüsmann vom 14.06.2017 lesen.